02. Januar 2025 ● Wolfgang Nix
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat der Einzug von Computer und Internet nicht zuletzt die Erstellung von Wörterbüchern auch kleinerer Sprachen deutlich vereinfacht. Dieser Sachverhalt zeigt sich u. a. exemplarisch an der isländischen Sprache, die in Island seit jeher der wichtigste Kulturträger und das Symbol nationalen Selbstverständnisses ist. Island ist manchen für seine Sprachpflege und seinen Sprachpurismus bekannt. Die konservative Sprachpolitik, die sich hauptsächlich den Erhalt des Isländischen für die etwas mehr als 300.000 Muttersprachler zum Ziel gesetzt hat, zeigt sich gegenwärtig auch im Bau des »Hús íslenskra fræða« (isl. für »Haus der Islandivistik«) in Reykjavík, dessen Bauende für das kommende Jahr geplant ist. Die Bestrebungen das Isländische zu erhalten und zu pflegen, hat in den vergangenen Jahren immer wieder grundlegende Schriften und Werke hervorgebracht. Im Besonderen möchte ich hier das »Íslensk orðtíðnibók« (isl. für »Isländisches Frequenzwörterbuch«) und die im Internet abrufbaren Datenbanken und Wörterbücher der »Árnastofnun« (isl. für »Stiftung Árni Magnússon«) hervorheben, z. B. »Mörkuð íslensk málheild« (isl. für »Getaggter isländischer Korpus«) oder das mehrsprachige Online-Wörterbuch »Islex«.
Hier erhalten Sie einen von mir erstellten »Grund- und Aufbauwortschatz Isländisch«, bei dessen Anfertigung ich lexikografischen Grundsätzen gefolgt bin. Der Wortschatz umfasst etwa 6.900 Lemmata und ergibt einen Textdeckungsgrad von mehr als 90 Prozent. Die Lemmata sind alphabetisch und nicht thematisch geordnet. Eine thematische Anordnung lies sich nicht realisieren, da ich sehr häufig auch Nebenbedeutungen eines Stichwortes angebe. Zur Zielgruppe gehören Studierende des Isländischen und (ambitionierte) Selbstlerner. Die Verwendung des Wortschatzes setzt Kenntnisse in der Benutzung zweisprachiger Isländisch-Wörterbücher voraus.
Bei der Erstellung des Wortschatzes bin folgendermaßen vorgegangen:
In der ersten Phase erfolgte die Auswahl der Lemmata, die im ersten Schritt unter Zuhilfenahme von drei verschiedenen Frequenzlisten geschah:
Insgesamt ergaben sich weit über 4.000 Lemmata mit einem Textdeckungsgrad eines »aktuellen Normaltextes« von über 85 Prozent. Im zweiten Schritt habe ich den Wortschatz im Hinblick auf Wochentage, Monatsnamen, Numeralien, Abkürzungen und Mediopassive überprüft und gegebenenfalls ergänzt. Im dritten Schritt habe ich ungefähr 2.000 Wendungen, d. h. feste Verbindung mehrerer Wörter, ausgewählt, sofern diese mehr als fünfzig Mal in der »Mörkuð íslensk málheild« vorkommen, z. B. »af því að« (isl. für »weil«, »da«) oder »snúast um e-ð« (isl. für »sich um etw. handeln (od. drehen)«).
Der isländische Grund- und Aufbauwortschatz, den ich hier vorstelle, kann mit dem Vokabeltrainer 6.0 oder 7.0 (http://www.vokabeln.de/) verwendet werden. Die Vokabeldatei wird mit dem Befehl Wortschatz > Importieren > Vokabeldatei aus Version 6 (.vt4) importiert.
Die Vokabeldatei kann per E-Mail beim Betreiber dieser Seite angefordert werden.
Stand: November 2021
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